EMMINGEN-LIPTINGEN – Der Sozialausschuss des Gemeinderates hat in seiner öffentlichen Sitzung das Haus von Mutpol in der Stockacher Straße besucht. Der Ausschuss hat, nach Besichtigung des Hauses und Information über die Einrichtung durch Manuela Steiert als Verantwortliche, bei einer Enthaltung beschlossen, dem Gemeinderat zu empfehlen, mit Mutpol einen Vertrag über die Personalgewinnung eines Jugendreferenten oder einer Jugendreferentin abzuschließen. Die Stelle des Jugendreferenten ist in der Gemeinde seit Anfang des Jahres unbesetzt und soll nun in Kooperation mit Mutpol neu ausgeschrieben werden.

Im Bereich der Schulsozialarbeit arbeitet die Gemeinde bereits mit Mutpol zusammen. Dies soll nun auch in der Jugendpflege versucht werden. Mutpol ist eine Diakonische Jugendhilfe mit Sitz in Tuttlingen. Unterstützt werden Kinder, Jugendliche und Familien in schwierigen Lebenssituationen. Neben schulischer Hilfe steht vor allem die pädagogische und psychologische Begleitung der ersten Lebensschritte der angehenden Erwachsenen im Vordergrund.

Stelle wird über den Landkreis Tuttlingen bezuschusst

Der Betrag für eine hundertprozentige Stelle im Bereich der offenen Jugendarbeit wird sich auf etwa 58.000 Euro im Jahr belaufen. Die Stelle wird über den Landkreis bezuschusst. Manuela Steiert war zuversichtlich, dass die Stelle wieder besetzt werden kann. Dann können auch die beiden Jugendhäuser in Emmingen und Liptingen wieder betreut werden. Erworben hat Mutpol das Haus in Liptingen für die Außenwohngruppe am 1. Oktober. In dem Haus, das über elf Räume mit Küche verfügt, sind derzeit acht Plätze für Kinder und Jugendliche eingerichtet sowie zwei Plätze für Kinder aus dem Ausland. Vier Betreuer stehen ganztags zur Verfügung, nachts stehen acht Betreuer in Bereitschaft, so dass in Notfällen auch dann die Betreuung gewährleistet ist. Beschäftigt werden die Kinder und Jugendlichen, die aus einem Umkreis von etwa zehn Kilometern von Liptingen kommen und auch die Schulen in Liptingen und Emmingen besuchen, nicht nur mit ihren Hausaufgaben. Auch im Garten seien sie tätig sowie mit anderen kleinen Aufgaben, wie sie bei Kindern und Jugendlichen eben üblich seien. Gut komme man in Liptingen mit der Nachbarschaft aus, versicherte Manuela Steiert. Zu Silvester sei eine Party mit Einweihungsfeier geplant. "Wir sind von Nachbarn auch schon mal zum Kaffee eingeladen worden," sagte Steiert. Auch zu der benachbarten Firma Gnirss habe man ein gutes Verhältnis.

Kinder sollen Selbstständigkeit lernen

Die Kinder bekämen Aufgaben, damit sie sich verselbstständigen. Die Jugendlichen sollen die Möglichkeit bekommen, festzustellen, was sie können. Die Betreuung, sagte Steiert bei der Begehung, sei für die Mutpol-Kräfte schon eine große Herausforderung.

Eine weitere Außenwohngruppe von Mutpol besteht noch in Spaichingen. In Rietheim sind derzeit unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Die Richtung gehe in kleine Wohngruppen. "Die Integration ist unser Ziel", so Steiert. Deutschlandweit sei Mutpol gefragt. Auf die Frage, ob auch minderjährige Flüchtlinge untergebracht werden, war die Antwort, dass der wichtigste Punkt die Integration bleibe, unabhängig von der Frage ob es sich um Flüchtlinge handelt oder nicht.