• Herzlich Willkommen bei Mutpol
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TUTTLINGEN - Kultusstaatssekretärin Marion von Wartenberg (SPD) hat sich am Mittwoch vor Ort einen Einblick in die soziale Arbeit der Gotthilf-Vollert-Schule für Erziehungshilfe verschafft. Sie lobte das vielseitige Angebot der Mutpol-Einrichtung, kritisierte aber zugleich, dass die Gesellschaft noch immer zu weit vom Inklusionsgedanken entfernt sei.


Lehrerin Katja Winterle (links) und Marion von Wartenberg hören zu, was ein autistischer Junge über seinen Tag erzählt.  Foto: Mark Hänsgen


"Wir müssen uns überlegen, wie wir es schaffen, eingeschränkte Jugendliche im Rahmen ihrer Möglichkeiten ausbildungsfähig zu machen", sagt sie. Niemand könne ein Interesse daran haben, dass sie es später nicht in den Arbeitsmarkt schaffen. Deshalb sei es besonders wichtig, dass Jugendhilfe-Einrichtungen künftig mehr mit den Unternehmen kooperieren und auch den Austausch mit den Regelschulen intensivieren. "Wir wollen sie mit breiter Unterstützung in die Gesellschaft integrieren", erklärt von Wartenberg. Denn gerade wegen des Fachkräftemangels sei es wichtig, dass kein Kind verloren gehe.

Von Wartenberg freute sich, dass ringsherum um das Mutpol-Gelände neue Wohngebiete entstehen. Denn dadurch rücke die Tuttlinger Jugendhilfe-Einrichtung aus einer Randlage ins Zentrum des Wohnquartiers.

Die Zahl auffälliger Kinder nimmt zu. Als Durchgangsschule mit mehr als 380 Schülern sorgt die Gotthilf-Vollert-Schule dafür, dass die teils psychisch kranken oder seelisch-behinderten Kinder individuell gefördert und unterstützt werden. Die Institution versteht sich als Helfer und Unterstützer aller jungen Menschen in schwierigen Lebenslagen. Das Angebot reicht von der Frühförderung bis hin zur Berufsausbildung. "Die Schule ist ein Segen", sagt Andrea Kaltenbach-Posselt, Mutter eines autistischen Jungen, der aufmerksam zuhörenden Staatssekretärin. "Die Betreuung ist großartig, hier wird mein Sohn optimal gefördert."

Und wie bedeutend die Möglichkeit einer solch umfangreichen Förderung ist, verdeutlicht die Lebensgeschichte eines 21-Jährigen. Der junge Mann kommt aus einem schwierigen Elternhaus, hat häusliche Gewalt erlebt. Seine schulischen Leistungen sind eingebrochen und er rutschte ab in die Kriminalität. Dann habe ihn Mutpol aufgefangen und ihn dabei unterstützt, mehrere Abschlüsse sowie eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann zu erreichen. Nun ist er für ein Praktikum zurückgekehrt - es ist der Startschuss für ein Sozialpädagogik-Studium.

"Der junge Mann ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was Jugendhilfe-Einrichtungen wie Mutpol leisten können", sagt von Wartenberg begeistert. In Kooperation mit Regelschulen und der Jugendhilfe würden sie dabei helfen, verschüttete Kompetenzen zu entfalten.


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