TUTTLINGEN - Der Film "Schule des Lebens" über drei Jugendliche, die von Mutpol, der diakonischen Jugendhilfeeinrichtung Tuttlingen, beschult und betreut wurden, wird am heutigen Dienstag um 9.00 Uhr in zdf.kultur (Digitalsender des Zweiten Deutschen Fernsehens - ZDF) gesendet. Er zeigt das Leben, die Ziele, Verzweiflung und Träume der Teenager an einer ganz besonderen Schule.            

Kennen gelernt haben sich Sarah und Simeon bei einem gemeinsamen Besäufnis, das für beide mit einer Alkoholvergiftung endete. Seitdem kommen sie nicht mehr voneinander los. Beide gelten als schwer erziehbar und besuchen wie Sarahs Zwillingsbruder Sven die neunte Klasse einer Schule für Erziehungshilfe. Sarah, Simeon und Sven haben schon einige Stationen im deutschen Sozial- und Erziehungssystem durchlaufen. Pädagogen und Sozialarbeiter sollen nun dafür sorgen, dass die drei trotz schwieriger familiärer Verhältnisse nicht perspektivlos ins gesellschaftliche Abseits abrutschen.

Zwischen Alkoholexzessen, Campingausflügen und erster Liebe rückt die Prüfung für den Hauptschulabschluss näher. Doch auch wenn es Sarah, Simeon und Sven Schritt für Schritt gelingt, persönliche und schulische Probleme zu überwinden - am Ende müssen sie sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass für Hauptschüler auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland kaum Bedarf besteht.

Die bundesweite Debatte über die Pisastudie bekommt in dem Film ein konkretes Gesicht. Und auch Ereignisse wie Amokläufe an Schulen liegen plötzlich ganz nah. Regisseurin Petra Mäussnest hat ihre Protagonisten über einen langen Zeitraum in ihrem schulischen und familiären Alltag begleitet. Dabei sind ihr Nahaufnahmen von den Jugendlichen, aber auch von den Lehrern und Erziehungsberechtigten gelungen, die eindringlich von der Erziehung und dem Erwachsenwerden in der heutigen Gesellschaft erzählen.