• Herzlich Willkommen bei Mutpol
    Herzlich Willkommen bei Mutpol
  • Herzlich Willkommen bei Mutpol
    Herzlich Willkommen bei Mutpol
  • Herzlich Willkommen bei Mutpol
    Herzlich Willkommen bei Mutpol
NEUHAUSEN OB ECK - Förderschüler tun sich sehr schwer, einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Ihnen helfen will Günter Stich: In seinem "Markant"-Supermarkt in Neuhausen ob Eck machen Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf mehrmonatige Praktika. Ziel ist es, sie über das erworbene praktische Wissen an künftige Arbeitgeber zu vermitteln. 16 Jugendliche der kaufmännischen Klasse K2 der Tuttlinger Gotthilf-Vollert-Schule sind nach Neuhausen gekommen, um sich im Supermarkt über den Beruf des Verkäufers schlau zu machen. Stich, gleichzeitig deren Fachpraxislehrer, führt sie geduldig durch sämtliche Abteilungen, beantwortet jede ihrer Fragen. "Die diakonische Jugendhilfe Mutpol war auf mich zugekommen wegen eines Kooperationsprojekts", erläutert Stich, seit fünf Jahren Inhaber des Marktes. "Ich habe sofort gesagt, dass ich das mache, ich habe sowieso regelmäßig Auszubildende." Chance auf Arbeitsmarkt haben. "Ich will die Jugendlichen fördern, sie sollen eine Chance haben auf dem Arbeitsmarkt", lautet Stichs Credo. Fünf Monate lang sind diese zwei Mal wöchentlich ganztags da. "Der Unterschied zu normalen Praktikanten ist, dass sie nicht nur Regale auffüllen, sondern auch, etwa in der Bäckerei, Kundengespräche führen, an der Kasse sitzen oder Waren bestellen." Auch eigene Ideen könnten die Förderschüler einbringen, etwa beim Sortieren von Obst und Gemüse nach Farben, betont deren Klassenlehrer Oliver Pflock. Die 16- bis 17-Jährigen bekommen für die Praktika Zeugnisse mit zusätzlichen Zertifikaten - letztere jedoch nur die, "die pünktlich und fleißig sind", betont Pflock. Während der Praxisphasen durchlaufen sie alle Abteilungen des Supermarkts. Im Sinne der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Mutpol, "Das Leben lernen", sollen sie Schlüsselqualifikationen wie Ausdauer, Eigenverantwortlichkeit und Konfliktfähigkeit erwerben. Das Projekt läuft bereits im sechsten Jahr. "Wir haben schon Praktikanten in die Lehre gebracht", berichtet Pflock. Im vergangenen Jahr seien zehn Prozent der Teilnehmer der betrieblichen Ausbildung in eine Lehre vermittelt worden, die übrigen 90 Prozent in eine Anschlussmaßnahme des Arbeitsamts. Knapp 90 Jugendliche aus dem Landkreis Tuttlingen und der Region seien derzeit in der betrieblichen Ausbildung. Zwei der Jugendlichen, die an der Führung teilgenommen haben, sind die 16-jährige Vanessa Schöndienst aus Balgheim und die ein Jahr jüngere Patrizia Scheller aus Aixheim. Vanessa hat bereits ein Praktikum in einem Modegeschäft absolviert, "das hat mir besser gefallen". An der Kasse wolle sie lieber nicht, sagt sie, "es macht keinen Spaß, die ganze Zeit zu sitzen". Patrizia hat die Stunde im Supermarkt besser gefallen. "Ich fand es super, wie Herr Stich erklärt hat, wie man mit Kunden umgeht", sagt sie. "Ich könnte mir schon vorstellen, das beruflich zu machen." (Weitere Informationen über unser Berufsvorbereitungsjahrt in Sondernform)
 

kompletten Artikel als .pdf lesen