• Herzlich Willkommen bei Mutpol
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TUTTLINGEN - Wenn am 23. September die Friedrichshafener Wassersportmesse Interboot beginnt, wird auch Tuttlingen vertreten sein. Genauer gesagt: die Jugendhilfe Mutpol. Ein Bootsprojekt der Schüler des Berufsvorbereitungsjahres begeisterte die Organisatoren so sehr, dass sie einen kostenlosen Ausstellungsplatz anboten. Mit dem Angebot, das hauseigene Bootsrestaurierungsprojekt auf der Wassersportmesse in Friedrichshafen zu präsentieren, hatten selbst Mutpols Projektbetreuer, Volker Schmidt, Leiter der Gotthilf-Vollert-Schule, und Bernhard Weber, technischer Lehrer, nicht gerechnet. Weil es sich laut Veranstalter bei den bislang drei eigenhändig restaurierten Mutpol-Booten um "tolle Vorzeigeobjekte" handle, darf nun ein etwa fünfköpfiges Team zehn Tage lang der Bootswelt die Tuttlinger Einrichtung samt ihrer Projekte und Zielsetzungen präsentieren. Dass sich die diakonische Jugendhilfe als Bootsrestaurator betätigt, klingt freilich etwas ungewöhnlich. Was dahinter steckt, hat jedoch weniger mit wirtschaftlichen Interessen zu tun. Vielmehr handelt es sich um ein pädagogisches Konzept, das den Schülern des Sonder-Berufsvorbereitungsjahres (BVJ) ihre Chance auf einen Arbeitsplatz oder gar eine Ausbildungsstelle erhöhen soll. In der Praxis sieht das so aus: Jede der acht Klassen des Sonder-Berufsvorbereitungsjahres (BVJ) sowie der hauswirtschaftlichen Förderberufsfachschule ist während der einjährigen Ausbildungszeit neben dem Unterricht in bestimmte Projekte eingebunden. Die hauswirtschaftlichen Klassen übernehmen beispielsweise die Bewirtung des Schillercafés an der Ecke Schillerstraße - Neuhauser Straße. Im Tafelladen sind die Schüler der kaufmännischen Klassen anzutreffen, während sich die technischen Klassen in Innenausbauprojekten engagieren. Auch eine Minilehre im Supermarkt sowie bei einer Landschaftsgärtnerei gehören mit zum Programm. Diese Projekte dienen der Aufgabe, "reale Arbeitssituationen zu simulieren", wie Schmidt sagt. Denn: Wer die Sonderberufsvorbereitungsklassen bei Mutpol besucht, tut das, weil er im „normalen“ BVJ keine Chance hat. "Die Hauptprobleme unserer Schüler sind ihre Lernschwäche, vor allem aber eine extrem schwache Belastbarkeit", sagt der Schulleiter. In den Projekten sollen sich die jungen Menschen an das Arbeitsleben gewöhnen, in der Teamarbeit soziale Kompetenzen trainieren. "Möglichst realitätsbezogen unterrichten", nennt das Techniklehrer Weber, "durch das selber Erleben und Erspüren entsteht ein ganz anderer Praxisbezug". 90 Prozent vermittelt. Darüber hinaus unterhalten die Pädagogen Kontakte zu rund 40 Betrieben, in denen die Jugendlichen individuelle Praktika absolvieren. Mit Erfolg: "Etwa 90 Prozent unserer Schüler konnten wir in den vergangenen Jahren vermitteln - in Förderlehrgänge, in eine Ausbildung oder einen Job", sagt Schmidt. Und ergänzt: "Darauf sind wir sehr stolz." Zu dieser Erfolgsquote tragen auch die mittlerweile drei hauseigenen Boote bei. Durch die Freizeitgestaltung für die von Mutpol betreuten Kinder und Jugendlichen, "haben wir schon immer viel mit Wassersport gemacht", sagt der Schulleiter. Von einer Segelschule wurde ihnen dann vor etwa fünf Jahren ein altes Bootswrack angeboten. Seitdem ist die Schiffsrestaurierung als festes Projekt in den Unterricht der Technikklassen integriert. Zwei Kielyachten sind bereits fertiggestellt, am dritten Boot, einer alten Jolle, wird schon seit Monaten fleißig gewerkelt. Die Seetauglichkeit ihrer Boote können die Schüler dann selbst testen: bei der Klassenfahrt oder dem zweiwöchigen Sommercamp am Bodensee. Jugendliche aus Mutpols Technikklassen verwandeln im Projektunterricht ein altes Bootswrack zur seetauglichen Kielyacht. Das Projekt begeisterte die Organisatoren der Interboot-Messe so sehr, dass sie einen kostenlosen Ausstellungsplatz anboten. Foto: privat Die Friedrichshafener Messe Interboot dauert von Samstag, 23. September, bis Sonntag, 1. Oktober. Das Mutpol-Team hat den Ausstellungsstand „FG-B5/1“ (Außengelände).


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