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SEITINGEN-OBERFLACHT – Seit fast einem Jahr lebt der 20-jährige Destiny in Seitingen-Oberflacht und er kann sich gut vorstellen, dort auch zu bleiben. Er spielt im örtlichen Verein Fußball und absolviert eine Ausbildung als Elektroniker in der Fachrichtung Gebäudetechnik bei der Firma Werner Kefer, Elektronik und Gebäudetechnik. Hilfe bekommt der aus Nigeria stammende junge Mann von seinen Paten Günter Heitzmann und Harald Lode.

Über das Landratsamt kam der Kontakt zwischen Heitzmann, der sich für das Projekt "Paten auf Zeit" engagiert, und Destiny vor zwei Jahren zustande. Anfangs haben sich die beiden zweimal monatlich getroffen, um beispielsweise Dokumente auszufüllen. Auch haben sie gemeinsam nach einer Wohnung in Seitingen-Oberflacht gesucht.

Günter Heitzmann (links) und Harald Lode (rechts) unterstützen Destiny (Mitte) während seiner Ausbildung.  Foto: Alexandra Schneid


Nun bekommt Destiny wöchentlich Hilfe bei seinen Hausaufgaben sowie in den Fächern Mathe und Elektronik. In der Schule hapere es ein bisschen, was vor allem an der Sprache liege, meint Heitzmann, der in regelmäßigem Kontakt zur Ausbildungsfirma steht. Deshalb paukt Destiny einmal pro Woche Deutsch mit Harald Lode von der Initiative "VerA" (kurz für: Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen), die junge Leute während der Ausbildung unterstützt.

Eine ähnliche Idee verfolgt die Initiative "Paten auf Zeit": Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises Tuttlingen mit dem Regionalen Bündnis für Arbeit Tuttlingen. Heitzmann begleitet seit neun Jahren Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20. Destiny ist der fünfte Jugendliche, der von ihm Hilfe bekommt. "Das Projekt macht Spaß, wenn man Erfolg hat und der Jugendliche seine Ausbildung abschließt", erzählt Heitzmann über sein Engagement.

Während seiner Tätigkeit als Pate hat er die Erfahrung gemacht, dass die meisten Jugendlichen ihre Ausbildung wegen schulischer Schwierigkeiten abbrechen. "Sie haben oft falsche Vorstellungen und überzogene Erwartungen, was das Berufsleben ist", fügt er hinzu. Aber, so ist sich Lode sicher: "Man muss sich auch mal durchbeißen können." Und das hat Destiny bereits gemacht. Der 20-Jährige ist in Nigeria in einem Waisenhaus aufgewachsen und hat eine Ausbildung als Änderungsschneider gemacht. Kontakt zu seiner Heimat habe er keinen mehr, sagt der junge Mann. Seit dem Frühjahr 2015 ist er in Deutschland. Bei Mutpol hat er Deutsch gelernt. Etwas mehr als ein Jahr hat er in der Asylbewerberunterkunft auf dem Witthoh verbracht, bis er dann vor einem knappen Jahr nach Seitingen-Oberflacht gezogen ist. "Die Arbeit macht Spaß und die Kollegen sind nett", berichtet er.

Momentan ist Destiny der einzige Jugendliche, den Lode und Heitzmann betreuen. Sie wollen sich auf ihn konzentrieren, wie sie sagen. Für ihr Engagement bekommen die Paten eine Aufwandsentschädigung. "Aus Geldgründen kann man das nicht machen", sagt Heitzmann und fügt hinzu: "Destiny ist es wert, dass man sich um ihn kümmert."


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