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TUTTLINGEN – 60 Kisten statt der üblichen 300: Gerade mal ein Fünftel der Menge an Lebensmitteln, die dem Tuttlinger Tafelladen üblicherweise nach dem Southside-Festival zur Verfügung steht, ist in diesem Jahr zusammengekommen. Wie kann dieser Ausfall aufgefangen werden? "Gar nicht", sagt Annerose Speck, die zusammen mit Inge Hellstern den Tafelladen leitet.

Speck öffnet die Garage in Sichtweite des Ladens in der Möhringer Straße. Rund 30 Kisten finden sich im hinteren Bereich. Zu 80 Prozent besteht der Inhalt aus Ravioli-Dosen.

Kein Vergleich zu den Vorjahren: Die Kisten mit Lebensmittelspenden vom Southside sortieren (von links) Manuela Frey, Georg Walter und Annerose Speck. 
Foto: Ingeborg Wagner


"Normalerweise ist die Garage nach dem Festival randvoll", sagt die Leiterin des Ladens. Mit den vielen Konserven seien sie in anderen Jahren weit gekommen, ergänzt Harald Hölzel, Fachpraxislehrer von Mutpol, der mit Schülern im Tafelladen hilft.

Seit 2004 ist er dabei, seit 2008 gibt es die Kooperation mit den Festivalveranstaltern in Neuhausen ob Eck. Er stellt fest: "Dieses Mal ist es echt ungewöhnlich." Ungewöhnlich wenig. Und das nach dem Totalausfall von 2016, als ein Gewittersturm das Festival bereits am Freitagabend beendete und so ziemlich alles verwüstete, was sich in der Zeltstadt der Besucher befand.

Woran liegt es, dass die Ausbeute heuer so gering ist? Belege gibt es keine, nur Vermutungen, wie Speck und Hölzel sagen. Vielleicht haben die Menschen weniger Lebensmittel mitgebracht? Weil sie sich vermehrt vor Ort eindecken? Offensichtlich ist auch der Austausch an Lebensmitteln unter den Konzertbesuchern gut genutzt worden. In einem "Tausch-mich-Zelt" auf dem Gelände in Neuhausen können Waren ausgetauscht werden, Mitglieder der Organisation Food Sharing sammeln Lebensmittel und Getränke dafür ein. Davon profitiert auch die Tafel, die entweder gezielt Spenden bekommt oder eben das, was übrig bleibt.

Waren werden sortiert

Im Tafelladen wird dann sortiert, was verkauft werden darf und was weg muss. Die Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) haben der Tafel ihre restlichen Lebensmittel überlassen, so wie andere Besucher auch. So kamen weitere rund 30 Kisten zusammen. Säfte und andere Getränke, die Fünf-Minuten-Terrine, Toastbrot, Kekse, Chips und Müsliriegel werden durchgesehen. Das, was bereits geöffnet war, kommt weg. Gar nicht gebrauchen kann die Tafel gekühlte Waren.

Über alles andere freuen sich die Kunden. Zwischen 120 und 150 sind es pro Öffnungstag. Einkaufen darf, wer einen Berechtigungsschein hat. Die Mitarbeiter teilen den Kunden die Mengen zu. Obst und Gemüse darf es pro Familie ein Kilo sein, Alleinerziehende bekommen entsprechend etwas weniger. Bei den Dosen mussten die Mitarbeiter bislang noch keine Begrenzungen aussprechen. Mal sehen, ob das so bleiben könne, sagt Speck.

Ein bisschen über die Runden helfen die 200 Kilo Ware, die am Wochenende beim Auftakt der Woche der Diakonie für die Tafel zusammengekommen sind. Annerose Speck und ihr Team setzen ihre Hoffnungen nun auf private Spender, denn auch die Discounter kalkulierten ihren Warenbestand immer knapper.

Wer helfen will: Sachspenden können Montag bis Freitag, außer Donnerstag, von 9.30 bis 11 Uhr in der Möhringer Straße 14 abgegeben werden. Hier freut man sich auch über kleine Gaben: "Zum Beispiel wenn Sie für ein bestimmtes Essen eingekauft haben und dann doch nicht zum Kochen gekommen sind", sagt Speck. Selbstgemachte Marmelade darf sie übrigens nicht entgegen nehmen.


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